Слике страница
PDF
ePub

Florencia, satisfacion de todo aquello que de una grande, famosa, rica y bien Fundada ciudad puede pedir un discreto y curioso deseo.

CERVANTES.

Deiner Theilnahme, lieber Salis, bin ich, nach langem Verstummen, die Nachricht schuldig, daß meine Frau und ich, im Gefolge des Herzogs Wil= helm von Würtemberg und seiner Familie, ein ganzes Jahr, theils in der Schweiz, theils in Itaz lien zubrachten. Dieses Jahr enthält einen gediegenen Schat von Erinnerungen. Vielleicht werden einige derselben Dir nicht unwillkommen seyn. Nahmst Du doch bisher so manche Mittheilung aus meinem wechselvollen Wanderleben freundlich und liebevoll auf!

Die Reisegesellschaft bestand aus dem herzoglichen Ehepare, ihren Kindern Wilhelm, Konstantin und Marie, Fräulin von Gosset, Erzieherin der lekteren, Herrn Leibmedikus von Jäger (der

aber nur bis Baden bey Zürich mitging, um die dortige Kur zu leiten), meiner Frau und mir.

Der drückenden Tageshike wegen wurde die Abreise von Stuttgart bey Nacht angetreten. Ich besuchte zu Tübingen den Dichter Conz, der viel Interessantes von einer kürzlich gemachten Rheinfahrt mit dem Gesandten Reinhard erzählte, welcher der Freund seiner Jugend war und der Freund feines Alters blieb. Das ehrenvolle Diplomatenleben des Grafen Reinhard, treu und lebendig darge= stellt, würde, an reichem und befriedigendem In= teresse, alles was Roman heißt, von Heinrich Fielding bis zu Walter Scott, weit hinter sich zurücklassen.

Herr Profeffor Schübler, machte der Herzogin, die er in Hofwohl kennen lernte, einen Besuch. Dem Rufe nach ein Mann, der, besonders für die naturhistorischen Wissenschaften, viel Ruhmwerthes zu leisten verspricht.

In Balingen, dem Geburtsorte des eben ge= nannten Grafen Reinhard, trafen wir auf eins von den unzähligen Nachtquartieren, die man nie

anders, als durch das Wort überstanden be zeichnen sollte.

In Aldingen fand sich ein Schreiben vom Fürsten Hohenlohe-Schillingsfürst mit einer Einladung nach Donaueschingen. Leştere konnte nicht angenommen werden. Der Fürst ward aber gebeten, in Enghen Abends mit dem Herzoge zusammenzutreffen.

Auf der Höhe hinter Tuttlingen, wo man den Bodensee zuerst erblickt, fanden Herr von Jäger und ich schon einige Alpinien, unter andern den schönen Stern der Astrantia.

In Enghen war der Fürst von Hohenlohe mit seiner ältesten Tochter schon vor uns eingetroffen. Dem fröhlichsten Abendessen folgte, wie Horazens hinkende Strafe, das elendeste Nachtlager. Das Regiment in dieser Taverne war so schlecht bestellt, daß einer von des Herzogs Leuten genöthigt war, den Hausknecht und die Mägde zu wecken, um die Flamme des Herdes für das Frühstück zu rechter Zeit lodern zu sehen.

Die glühende Atmosphäre hatte für uns die Folge, daß, unweit des Zollhauses bey Schaffhausen,

vor dem großen Wagen ein Pferd fiel, deffen Ersehung Zeitverlust verursachte, für den Moment um so unangenehmer, da dem Rheinfalle ein Besuch zu= gedacht war, und Eglifau noch erreicht werden follte. Doch langten wir vor Sonnenuntergang da= felbst an. Das Wirthshaus zum goldenen Hirsch bewährte seinen guten Ruf. Der unter den Fenstern meines Zimmers vorbeyströmende Rhein entzückte mich, wie vor dreyßig Jahren. Natur, Freundschaft und Beschäftigung, diese nie alternden Grazien des Lebens, o mögen sie mir treue Begleiterinnen bleiben, bis zum letzten Schritte meines Erdenganges!

In Zürich wurde Mittag im Raben gehalten. Seit der enormen, zu einer Art von Celebrität gelangten Rechnung, wodurch der Wirth im Schwerte dem hohen Range des verstorbenen Königs von Würtemberg auf gewisse Weise zu huldigen glaubte, haben viele Reisende, besonders Personen höhern Standes, eine heilige Scheu vor der Schärfe dieses Schwertes bekommen, und von Rechtswegen.

Ebel und Füßli wurden zum Essen eingeladen. Lekterer kam sogleich, konnte aber nur wenige

« ПретходнаНастави »