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lichen Falle befinden: Bonstetten, Reichard und Lucchesini. Zu Rodes recht angelegent= lichen Wünschen gehört eine neue Auflage seines deutschen Vitruvs: weil er eine solche, nach späteren Studien, mit bedeutenden Vorzügen vor der ersten würde ausstatten können.

Ich schließe dies Durcheinander von einem verspäteten Briefe, das Du mit gewohnter Liebe aufnehmen wollest. Eigentlich hätte ich auf Deine schöne Epistel sogleich ein Dankwort erwiedern müssen. Du hättest es in gleichem Falle gethan.

„Das hebt Dich über mich.”

Schon liegen vierzehn Urlaubstage hinter mir. Schnell werden die noch übrigen sechs Wochen ents flogen seyn, und wir siten einander wieder gegen über auf der „Bücherey,” wie schon Opiß „Bibr liothek" verdeutscht wissen will. Dann feyert die alte Freundschaft ein neues Fest.

Lebewohl und Gruß Dir und den Freunden, vor allen Hartmann und Schorn!

XXXVII.

Bonstetten in Stuttgart.

An

A. Freyherrn von Maltig.

Mas parabienes te doy,

Que tiene estrellas el cielo.

LOPE DE VEGA.

Mein theurer Maltik, daß mein langes Verskummen Sie an meiner treuen Liebe nicht habe irre werz den lassen, dafür bürgt mir die Ihrige, an die ich fest und unerschütterlich glaube. Ich muß mit meinen vorherrschenden Empfindungen beginnen, und das find Empfindungen schmerzlicher Wehmuth, über die immer noch fortwährenden Körperleiden unserer hoch. verehrten Frau von Benkendorff. Ihr Zustand ist sehr bedenklich. Dabey hat sich ihr sonst so heis teres Gemüth in düstere Wolken gehüllt. Sie glaubt nicht mehr an Genesung, sondern hält die baldige Trennung von Gatten und Kindern für völlig ents schieden. Glücklich, daß Herr von Benkendorff die Befürchtungen seiner Gemahlin nicht theilt! Er hofft freudig das Bessere.

Vor wenigen Tagen wurde der Geburtstag des Herrn von Küster durch einen zahlreichen Ball ge= feyert. Sie haben keine Idee, wie da die edle Leiz dende allgemein vermißt und allgemein bedauert wurde! Das Benkendorffische Haus ist von Nachfraz genden unaufhörlich wie belagert, von denen gewiß die allerwenigsten bloß der Form wegen kommen oder geschickt werden.

Im Augustmonate dieses Jahres hatte ich die un verhoffte Freude, meinen alten Freund Bonstetten vier Wochen unter meinem Dache zu beherbergen. Die Theilnahme, welche der, von so vielen Seiten ausgezeichnete Mann hier erregte, war außerordentlich, aber gerecht. Der König, welcher schon, als Kronprinz, in Genf feine Bekanntschaft machte, fahe ihn mehrere Male. Auch waren wir Beyde eines Tages an feine Tafel geladen, wo er sich auch, während des ganzen Mahles ausschließend dem Gespräch mit Bonstetten hingab, welches überaus Lebendig und interessant war. Wir wissen, wie vor trefflich der König sich auf ächten Menschenwerth verz fteht. Und dem Manne, der diese lebhafte Theilnahme einzuflößen weiß, fehlen nur noch sechzehn

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