Höhle des Polykomikus. Poly komikus. Jeremias. Polykomikus. Hast du das Bett schon gemacht, Bedienter. Jeremias. O ja, gnädiger Herr. Poly komikus. Was ist dir, du siehst so schalkhaft aus, du hast gewiß wieder einen Streich ausgeführt? Jeremias. O mein Herr, alle Ribben thun Vom entseßlichen wilden Gelache; Kommt Euch Volk aus der Stadt Euch zu seh'n, Bin bald Vogel, und Affe und Mensch, Und nun tanzen und schwärmen sie rasend, Alle Bäume steh'n da voll Erstaunen, Alle Felsen betrachten verwundernd Dieses Chor, das so toll da herum schwärmt : 1. und Ihr eigen Gelächter hält munter mein Herr, könnt Ihr Euch denn was lustigers Alte. Poly komikus. Du bleibst doch immer der Gute Nacht. (Er geht in seine Schlafkammer.) Jeremias. Gute Nacht.-Jeht zum Abendsegen. (Erseßt sich zum Lesen nieder.) Dorus Lan ́d ha u s. Helikanus allein. Ich kann nicht ruhen, die Sorge treibt mich früh, Und ärmlich dunkt mir dann mein ganzes Jun're; Und Lila's Lächeln ist kein Lächeln mehr, Lila tritt auf. Lila. Hört ihr wohl, wie die Lerche singt? Lila. Ihr seyd immer früh munter, die Leute aus der Stadt schlafen sonst gern länger. Helikanus. O wer kann schlafen, der an Lila denkt? Lila. Ihr fangt schon wieder an. Helikanus. Höre mich. Lila. Ich darf nichts hören. Helikanus. Bist du so grausam? Kannst du es mit dieser Bildung seyn ? Lila. Ihr wißt nicht, was ihr wollt, o darum muß ich so seyn. Helikanus. Du bringst mich zur Verzweiflung. Lila. Dahin habt Ihr mich schon längst gebracht. Helikanus. Warum bist du so liebenswürdig? Lila. Warum send ihr,- doch, ich will schweigen. Ich mag Euch nichts Hartes sagen. Helikanus. Osage es, was kümmern mich die Worte, wenn du mein Herz zerreißest! Lila. Ich kann Euch nicht lieben, ich kann nicht, was quält Ihr mich und Euch? Soll ich von Kleon lassen? Ihr seyd rasend, wenn Ihr es fordert, ich bin schlecht, wenn ich ihn vergesse. Soll ich schlecht, wollt Ihr wahnsinnig seyn? Helikanus. O Lila! Lila. Lebt wohl. (fie geht ab.) gen? Helikanus. Und was soll ich ihr nun sas Ich kann nicht fort, ich kann nicht blei ben. Mein Herz will im Busen zerspringen. und doch hat sie Recht. Recht? O ja, aber es ist Unsinn, Raseren, hier von Recht und Unrecht zu sprechen, Ich will in den tiefsten und daran zu denken. Wald gehen, und mich vor meinen Gedanken verbergen, oder sie recht liebevoll um mich her versammeln; der Krieg der widerstreitenden Gefühle wird Ich wollte, ich wäre todt, von neuem beginnen. Jeremias fist an einen Felsen gelehnt, und liest aufmerksam in einem Buche. Die Sonne geht schon auf, da ist es gerade die rechte Zeit, um seinen Geist zu beschäftigen.. Satan tritt aus dem Walde heraus. Satan. Nun Jeremias, wie geht es dir? Jeremias. O unterthänigster Knecht, gut, Ihro Excellenz aufzuwarten. Satan. Was liesest du denn da mit so vieler Anstrengung. Jeremias. Ein recht gutes Buch, das den Titel führt: religiöse. Morgenbetrachtungen. Satan. Du kehrst dich ganz um, mein lieber Freund, du wirst mir gar zu fromm, ein wenig kann der Heucheley wegen nicht schaden, und das thu' ich wohl selber, aber zu viel davon ist ungesund. |