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Verfasser. O, wenn ihn doch die braven Leute überwältigten!

Zerbino und Nestor kommen zurück.

Zerbino. Wollen Sie mich nicht aus dem Stücke heraus lassen, so will ich wenigstens dem Berfasser eine solche Ohrfeige reichen, daß er Zeit seines Lebens an mich denken soll.

Verfasser. Ich werde genug an dich denken, aber darum mußt du doch nicht glauben, daß ich mich vor dir fürchten sollte. Heran! heran! ich erkenne dich für einen Lumpenhund!

Zerbino. Komm! wenn du Herz hast? (fie ringen, 3erbino fällt endlich zu Boden.)

Verfasser.

Victoria! Victoria!

Herr

Leser, Herr Seßer, hier haben wir den unnatürlichen Bösewicht, der sich gegen sein Schauspiel verschworen hatte. Bringt Stricke her! So!

Willst du nun artig seyn?

Zerbino. Ich sehe, daß es mein Schicksal durchaus so will. (Er wird fortgeführt.)

Verfasser.

Himmel sey Dank,

Adieu, méine Herrn! dem

daß es noch so abgelaufen ist.

Jest soll auch sogleich das Ganze seine baldige Endschaft erreichen, ehe er zum zweyten Mahle auf

solche Streiche fällt, denn die Verzweifelung wirkt oft wunderbar. (Geht ab.)

Kritiker. Wenn ich bey dieser Scene nicht geholfen hätte, wäre sie nie zu Stande gekommen. (26.) Leser. So müssen wir dem Verfasser in je= dem seiner Werke helfen. (26.)

Waldbruder. Komm, Helikanus, wir wollen uns nun in Muße noch einmahl unsern Entschluß überlegen,

Die Wüst, e.

"(Sie gehen.)

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Pólykomikus vor seiner Höhle auf und abgehend. Es ist zu spät, wieder umzukehren. All mein voriger Glanz, meine Talente, mein Ansehen unter den achtungswürdigen Bürgern, alles ist dahin, als wäre es nie gewesen. So eben war mir, als wollte meine alte Herrlichkeit zu mir zurück kommen, ein neues Licht ging in meiner Seele auf, alles verflog wieder, wie ein Traum. —

aber

Ich komme fast auf den Gedanken, daß ich zu meinem Heile die alte Freundschaft wieder aufrichten, und eine Ausföhnung mit dem Satan suchen möchte.

Jeremias tritt auf.

Jeremias. Gehorsamster Diener.

Poly komikus.

auch noch in der Welt?

Lebst du, Schelmstück,

Jeremias. Ich fange jest erst an zu leben. mit Ihrer gütigen Erlaubniß, und denke es noch weit zu bringen.

Polykomikus. So?

Ende auch noch im Lichte stehen.

du wirst mir am

Jeremias. Das könnte leicht kommen, denn meine Talente sind im vollen Wachsen, die Ihrigen im Abnehmen, die Welt denkt beffer, und was das vorzüglichste ist, ich bin jest in Satans Diensten.

Polykomikus. Ey! ey! Es war doch mein Lage kein gutes Haar an dir.

Jeremias. Mein neuer Dienst gefällt mir über die Maßen, ob ich gleich sehr viele Geschäfte habe.

Polykomikus. Was hast du denn za thuń?

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Jeremias Mancherley; rezensiren, aufklären, Rath ertheilen, verläumden, Sachen verdre. hen, und in ein schiefes Licht stellen

Polykomikus. Er hat mir wahrlich meine besten Beschäftigungen vor dem Munde weg ge=

nommen.

Jeremias. Nur, daß es bey Ihnen Ernst halb, und Dummheit ganz war, was Sie dazu antrieb

Polykomikus. Unerhörte Frechheit!

Jeremias. Ich thue dergleichen aber nur aus Verstellung und Zeitvertreib. Jest machen mir

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besonders Journale mit Kupfern viel zu thun, so daß ich nicht kaum ein halbes Stündchen abmüßigen kann, meine ehemahlige Wüste wieder zu besuchen, und mit Ihnen gegenwärtigen Diskurs zu führen. Polykomikus. Gehorsamer Diener. Ich will dir etwas aus ehemahliger Freundschaft vertrauen: es geht mir jest miserabel.

Seremias. War es möglich?

Polykomikus. Ganz gewiß, ich gebe dir mein Ehrenwort darauf; Ansehen, Kenntnisse, Vorurtheile für mich alles hat im buchstäblichsten Sinne der Teufel gehohlt. Ich sehe nunmehr ein, ich kann ohne seine Hülfe und seinen Schuß nicht fertig werden.

Jeremias. Er spricht noch immer von Ihnen, und stets mit einer gewissen Achtung.

Poly komik u s. Jeremias, ich will dir et=\ was sagen. - Sieh hier mein neuestes Werk, das will ich dir dediciren, wenn du die alte Eintracht unter uns wieder herstellen kannst.

Jeremias. Ich will mir alle Mühe geben, ich habe immer geglaubt, daß Sie beyde eigentlich für einander geschaffen waren.

Polykomikus. So umarme mich denn. (fie umarmen sich.) Aller Groll unter uns sey vers geffen.

Jeremias. Alles Vergangene vergessen und vergeben..

Polykomikus. Und so, mein Herr Jerez mias, recommnandire ich mich Ihnen feener zu dero huldreichen Gewogenheit.

Jeremias Adieu, mein Guter. Verlaß Er sich auf mich, daß ich alles thun werde, was nur in meinen Kräften steht.

(Sie gehen ab.)

Der Hof.

Gottlieb, die Königinn.

Gottlieb. Tröste dich, geliebte Gattinn, ich weiß aus meinen bisherigen Beobachtungen, daß es die Zeit in der Art hat, daß sie vergeht.

Königinn. Wir werden unsern Sohn nicht wieder sehen. San A

Gottlieb.

Das müssen wir erst abwarten

ehe wir das sagen können.

-Königinn. Nachher ist es zu spät.

Gottlieb. Dazu bleibt es noch immer früh genug. Aber eine frohe Ahndung sagt mir im Gegentheile, daß wir ihn bald mit unfern Augen wies der erblicken werden.

Königinn. Ach, würde mir ein folches Glück zu Theil!

Gottlieb. Freu' dich doch lieber, statt so zu Elagen, des herrlichen Wohlstandes in unserm Lande; sieb umber, wie die Wissenschaften blühen, der

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