pon Gerften: Was für ein Braun berg. Herrscht hier an diesem scheußlichen Gestade!
Ist der Kocyt fo furchtbar anzuschaun, Wie dieses Meer? Gleicht diesem Sifß der Oreade Das Flammenreich des Dis, der Erebus ? Und bin ich hier ? und muß Die einst gefeierte Kretenserinn, Die Hoffnung und die Luft der stolzen Krete, Des Minos Tochter, eines Gottes Entelinn, Muß ich in meines Lenges Morgenrothe In diesen Felsen irren? Kier allein, Die Hånde ringend und verlassen, Der Sštter Spott, ein Raub der Thiere feyn? Und fonnte Theseus Ariadnen hassen? D Schmach ! o frevel! Schande! Grauen! Ich, die ich ihn den ausgestreckten Klauen', Des Ungeheurs entriß, vod wahrer Zärtlichteit Die Götter wissen e$! – voll wahrer Zärtlichkeit, Ihn aus dem Labyrinth des Dåpalus befreit?
Mein eignes Leben Für ihn getragt, Um e$, von Edditern nicht mehr, von teinent
Müttern betlagt, Den Thieren des Felsen hinzugeben! Beh mir! warum mußt ich ihn sehn! Wie schten er mir, gleich einem Gott, so månnlich
schön! : Er, des Alcides Freund, To tapfer, To volltommen! Ach, weiches weiblichs Herz, wie warst du eingenom.
men! Sein Haar so lockicht! So voli edlen Ernsts fein
Blick! Sein Stolz, sein Muth, nicht unterjocht vom Glück, In seinem Gange, seinen Minen! So traurig jest sein Loos, Und doch er ganz in stiller Ruh fo groß! Welch Mitleid fchien er zu verdienen! Wenn man nur mit Bewundrung von ihm sprach, Wie weint ich heimlid Freudenthránen! Ach, Wie hob sich diese Brust! Wie wallte sie! Wie beste fie von fusier Lust,
Unb
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Und Lieb und Mitleid! Nun bezwang ich mich nicht von Gerstens mehr,
berg. floh, wie ein Zephyr, seinen Armen zu, Ochlang midy um seinen Hals und weint Erstau:
nest du, D Theseus ? Liebe führt mich her, Ein zärtlich Mitleid. Fleuch, und rette mir dein Les
ben! Sieh hier den Ausgang! Sieh dei Minotaurus bes.
ben! Die Liebe hat ihn dir in deine Hand gegeben" - Und er erschlug das Ungeheur, halb Mensch halb
Thier, Nahm mich in seinen Arm. Da floben wir. Wohin? Uch! Und nun bin ich hier ! Hier! - O Berråther, sah der Himmel, sah die Erde Se einen schåndlichern Undantbaren gleich Dir? Daß er der Fluch der Menschheit werde!
Daß schnell ein Wirbelwind hinab Shn schleudre! Zu Phlegethons Ufern hinab!
Fern von der mitterlichen Erde! Im Mittelpunkt des Meers, in diesem stürmischen
Meere! Bon chuppichten Charybden verschlungen,
Sein fürchterlich Grab. Einst war ich schuldlos: meine Frühlingstage Flohn sanft, flohn ohne Thrånen, ohne Klage, Noch unbekannt der Liebe hin. Der holden Maja gleich, der Blumentöniginn, Umtanzten mid die rosenfarbnen Stunden. Mit jungen Zweigen war mein Haupt Von Rrotus und Jasmin umlaubt, Mit Veilchentrången meine Brust umwunden: an meiner Mutter Busen hingelehnt, Shr Stolz, ihr füffes Mädchen! Stil bethránt Pon ihren Freudenthrånén! Sanft umschlungen Bon ihren Mutterarmen! Tief durchdrungen Von edler Regung tóchterlicher Zärtlichkeit! So, so entflosiest du mir, beste goldne Zeit! 2d, werd ich did, nie wieder sehen? Mir dich nicht mehr zurück erflehen?
Folgt
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von Gerstens Folgt dem Vergehn so schnell die Strafe nach? berg.
Und bin ich ewig nun ein Gegenstand der Schmach? D laß mich noch einmal zu deinen Füssen finten, D meine Mutter! In den Staub gebeugt, Mich deine Tochter, mich aus Getter Blut gezeugt, Noch eininal reuig deine Thränen trinken! War mein Verbreden groß? Es wars! Ich tann bes
reun! Die Reu ist edel, edler das Berzeihn.
Sie brúden, die Löwen, fic berften die Schlünde, Er donnert, der Donner ! Gesdivinde! Ges
schwinde! Bom Felsen, vom Felsen hinab.
Wohin? Wo flieh ich hin? Hier ist der Tod! Neben mir, unter mir, über mir Tod! Pon jeder Seite verfolgt! von allen Machten bes:
droht! Behe! Wehe mir! Mit fliegendem Haare! - Wohin? Srr ich am Ufer, und bin Das Spiel der Winde! Nidt dieses Ende, diese Somad, Hab ich um dich verdient, o Theseus! nicht dies
(Srab In diesen Wellen! Sieh dann einft berab Von deinen Ufern wenn einst die beglücktre?
Braut In deinem Arm mit Schaudern hier herunter Fmaut–, Sieh dann herab auf mich, und sage: Hier liegt ein zårtlich Mädchen, ihrer Mutter
Klage! Sie war einft glücklich - fand doch hier ihr Grab!“
Oreade.
von Gerstens
berg.
wieland. Sie bruden die Löwen, fie bersten die Schlande, Er donnert, der Donner! - Geschwinde! Geschwins
de! Bom Felsen, vom Felsen hinab.
von ihm ftelsen verschiedne, seiner gewiß nicht unwari dige, musikalische Gedichte im Teutschen Mierkur, woruns ter die Wahl des berkules das ausführlichfte ift. In ebeu dieser periodischen Schrift (v. J. 1775, 3tes Viertelj. Seite 103 ff.) befindet fich auch folgende, vom Hrn. Stapellmeister wolf in Mufik geretter. Stantate. Ihre Beranlassung war der Wunsch der Durchl. Frau Herzogin Mutter zu Sachsens weimar, die Erzählung, der mionch und die Fionne, im zten St. des T. M. von eben dem Jahre, iu einer stantate mufikalisch behandelt zu sehen. Der Dichter glaubte daber am beften zu thun, wenn er Erzählung und Drama verbåns be, das lettere aber monologisch bearbeitete.
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Herrschte durch die dden Klostergånge. Ules schlief, Nur Serafina, fie allein -- Ein sanftes Mädchen, Ganz von dir, Natur, Zur Liebe gebildet, Und zu jeder Tugend Des Mutterstandes, - aber, ach! Durch Zrang, und Odwur, und unersteigtiche Maus
er'n Won Hymens Freuden ewig abgeschieden; Verdammt, in unfruchtbarer Einsamteit Des Lebens Frühling trostlos zu verseufzen! - Nur Serafing wasze fich, wie von Cogen Des Sturms umher gewätzt, auf ihrem Lager. Rosen wurden ist Zu feurigen Kohlen unter ihr! Denn ad! der Pfeil der Liebe stedt in ihrer Brust. Sie lecht nach Linderung Umsoirst! Uuf ewig,
Auf ewig floh von ihr die Ruh.
Sie ruft, zu Lindrung ihres Kummers, Umsonst den holden Gott des Schlums
mers, Und schliefst die Augen schlaflos zu. Sie liebt, die Unglückselige, fie liebt. Sie fah, fie sah den Mann, Uus allen Männern ganz für sie geschaffen; Beim ersten Blick erbebten ihre Seelen, Ertannten sich und strahlten in einander. Was hilft es fie? Uudihn, auch ihn umschliefit Ein heilger Kerter, feiselt unaufisslich Ein eiserney Gelübd ! Unglüdliche, für euch ist teine Sjoffaung! Jeder Trost des Rummervollen, Sede fufie Educhung: Der tranten Phantasie ist euch versagt. Dem Abend folgt die Nadt, der langen Nacht Der Morgen wieder; aber weder Nacht
Noch
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