Слике страница
PDF
ePub

Ramler. O! winke mir nur einmal zu,

Weil doch kein Gott die Zunge dir entbindet:

Daß dich mein Seufzen rührt, dein Busen Lieb' ems pfindet.

Ihr Götter, welche Phantasein!

O! Wahnsinn!

Wahnsinn, den ich liebe!ss

Ihn hauchte mir ein Damon ein.

Hoff' ich bei dir auf Gegenliebe,
Fühlloser tauber Marmorstein?

Bist du zur Strafe mir so schön geglückt?
Hat dir ein Gott in diese Wangen
Dieß Lächeln mir zur Qual gedrückt?
Was sagt dieß zärtliche Verlangen,
Das dir aus beiden Augen blickt?

Nicht wahr? „Wir leiden gleiche Pein."

Ihr Götter, welche Phantasein!

[ocr errors]

O Wahnsinn! ;: Wahnsinn den ich liebe! 11 =
Ihn hauchte mir ein Damon ein.
Hoff ich bei dir auf Gegenliebe,
Fühlloser tauber Marmorstein?

Nicht taub, nicht fühllos, nein!

Ihr Auge giebt mir zärtliche Verweise; ss

Ihr Mund will zürnen. ››› Horch! dringt nicht ganz

Loise

Der feinste Silberton hervor?

Eröffnen sich die halb geschloßnen Lippen nicht? sss
Sie öffnen sich! Ach! daß mein irdisch Ohr

Nicht fähig ist, den zarten Laut zu fassen!

Mich hört sie; denn ihr Auge spricht;

Die Stirne denkt;

fie denkt gewiß.

Ist nicht in jedem Baum ein Geist enthalten?
Warum nicht auch ein Geist

In dieser schönsten aller menschlichen Gestalten?
Dieß ist ja die Gestalt der Cypria,
Die ich bei Nacht in Träumen sah,
Die jeden Morgen um mich schwebte,
Indem mein arbeitsamer Stahl

Ihr diesen Marmor nächzubilden strebte.

Und führt' ich nicht einmal,

Owunderbares Schicksal! statt des Meiffels
In meinen Hånden einen Pfeil?

Der war aus Amors Köcher!

* Theil

Ramler.

Ach! es muß ein

Der Gottheit, Liebe muß in diesem Bilde wohnen:
Ein Keim von Lieb', Ein Embryo von Geist. Ja,

ja

Schon ist er der Entwicklung nah.

Ich darf nur diesem kalten Haupte Leben,

Nur Wärme diesem Herzen geben.

Hat nicht Prometheus seinen Thon
Durch einen Feuerfunken

Zum Leben angefacht?

Hannicht der Juno Sohn,
Håphastos, Red' und Weisheit

In ein gegossnes Bild gebracht? *)
Hat nicht Deutalion" "

Aus ungeformten Steinen

Ein Volk hervor gebracht?

Ach! armer Sterblicher!***

Was ist dein Feuer, was dein Odem,

Ohn' eines Gottes Macht?»

Berlassener Pygmalion!

Wer von den Göttern wird dein Werk vollenden?
Wer wird ein himmlisch Licht in diese Stirne senden?

O Venus Urania! bracht ich nur dir,

So bald Aurora mich weckte,

So bald mich Hesperus hier

Am Busen Elisens entdeckte,

Mur dir auf jedem Altar,

Im Hain, am Ufer, auf Höhen, auf Wiesen,

Wo nur ein heil'ger Stein, mo nur ein Rasen war,

Das erste Weihrauchopfer dar:

So hdre mein Gebet: Belebe mir Elisen!

Hab' ich die Tochter dieser Insel je

Zu deinem reinen Dienst beschworen;

Hab'

*) S. Iliade, B. XVIII. v. 417 ff.

Ramler.

Hab' ich dein Cypern vom Altar
Der Aftergöttin abgezogen;

Hab' ich zu tadellosen Priesterinnen dir
Die jüngste Blüthe meines Volks erkohren:
O Göttin so begnadige

Mit diesem einzigen Geschenke deinen Freund:
Laß Blut in diese Wangen rinnen !
Geuß Feuer in dies Auge!

Erweiche diese Brust!

(Die Instrumente verfolgen das Gebet noch weiter, indessen Pygmalion schweigend zu bitten scheint. Hierauf fallen sie in einen nachdenklichen und, zweifelhaften Ton: bis endlich Pygmalion feine® Zweifel mit Worten ausdrückt.)

Nein, Aphrodite, nein,

Du kannst mich nicht erhören:

Die Macht, die dir das Schicksal gab, ist allzu klein.

[blocks in formation]

Als deine ganze göttliche Gestalt 1180 Himmel!
Der Boden wankt! das offene Gewölbe zittert!
Ein Strahl, ein Schwefelkeils er zielt auf mich!
Elise Wehe mir! sie wird zersplitters!

Ich Låsterer! die Gottheit råchet sich.

(Die Instrumente gehen allein, und drücken Erstaus nen auf.)

[blocks in formation]

Von himmlischen Gerüchen? › = s

Ha! welch ein reiner Strom von Licht

Ist über meinem Bildniß ausgegossen! s

Ihr Götter! ists ein Traum ? ;; ihr Angesicht ; ;

Es röthet sich!- ihr Auge lebt! › s
Mit einem tiefen Seufzer hebt
Ihr Busen sich empor!

Erstickendes Vergnügen! tödte mich nicht ehe,

Bis ich sie an mein Herz gedrückt.

Nun hebt sie Haupt und Hand

Voll freudiger Erstaunung in die Höhe.

Dankt sie der Göttin? Ja, sie dankt! sie dankt!

Ramler.

(Die Instrumente gehen eine kurze Zeit allein, und
drücken Entzückung aus).

Nun senkt sie Haupt und Hand

Herab; bewundert nun den neuen Leib,
Betastet ihr in Purpurflor

Verwandeltes (Hewand ::

O gute Göttin!

nun erblickt sie mich!,

Erschrick nicht! ich bin dein,

Dein bin ich, meine Liebe!

Du bist für mich lebendig, du bist mein!

Gieb mir die Hand,

wie weich! wie warm! Und steig herab, und komm in meinen Arm!

[ocr errors]

(Die Instrumente gehen allein, und drücken schwiei-
chelnde Liebe aus).

Jeht fühlst du doch ? jeßt fühlst du meinen Kuß, Elis

se?

[ocr errors]

Schlägt dieses Herz vor Furcht? schlägt es vor Lies

be?

Fühlst du, wie meines ihm entgegen schlägt?

Wie? meine Braut! du kannst mir nichte zur Antwort geben?

Ach! bald sollst du mir Antwort geben!

Bald sollen diese Lippen mich

Pygmalion! mein Trauter! nennen;

Bald soll dein füsser Mund mir zärtlich sagen tôn

[merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small]
[ocr errors]

Ramler.

So bald dein Aug' erwacht, will ich dich lallen lehs

Ich liebe dich!

ren:

Und eh dein Aug entschläft, sollst du noch einmal hös

Ich liebe dich!

ren:

Bald sollen diese Lippen mich

Pygmalion! mein Trauter! nennen;

Bald soll dein süsser Mund mir zårtlich sagen köns

nen:

Pygmalion! ich liebe dich!

Ja, diese leichte Mühe

Dies selige Geschäft,

Dies stündliche Vergnügen

Behielt mir meine Göttin vor.

Allgütige! wofern dich hier

Noch dein ambrosisches Gewölk umhüllt,
So siehe hier mich in den Staub gebückt;
Mit Freudenthrånen dank ich dir!

O Venus Amathusia,

Die du die grånzenlosen Wünsche

Des tühnsten Sterblichen erfülltest,

Nimm an das Reineste, was ich dir opfern kann,

Nimm meinen frommen Dant,

Nimm meinen lauten Lobgesang
Für deine Schöpfung an!

Men

« ПретходнаНастави »