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a) bei Parallelsetzung zweier Ausdrücke: the briefness of your answer made the speediness of your return, to stop effusion of our Christian blood and stablish quietness on every side.

b) bei Antithese zweier Ausdrücke: I am more amazed at his dishonour than at the strangeness of it. it is no act of common passage but a strain of rareness. thy paleness moves me more than eloquence. the whiteness in thy cheek is apter than thy tongue to tell thy errand. Die beiden letzten Beispiele gehören wegen ihrer Sinnesgleichheit zusammen; Der tote Gesichtsausdruck ist durch seine Blässe ausdrucksfähiger als das lebendige

Wort der Rede.

c) bei blofser Kopulierung zweier oder dreier Ausdrücke, die sinnesverwandt sein können: in peace and quietness. the purity and whiteness oder the pure white. night and silence. for thy care and secrecy. beauty truth and rarity here enclosed in cinders lie. both in discipline of war and in the derivation of my birth and in other particularities. the short and long. the length and breadth. fewness and truth.

d) Belastung durch Pron. Poss. + Pron. Dem. sowie durch zwei schon vorhandene oder möglichenfalls erst eintretende adjektivische Bestimmungen begünstigt stark Substantiva: this secrecy of thine. the subtle shining secrecies. the strangeness of his altered countenance.

Zum Schlusse kleine, dem Verf. nicht zur Last zu legende Ausstellungen: uneinheitliche Abkürzungen für Antony and Cleopatra (Ant. und A. Cl.) und Tempest (Tp., Tem., Temp., Tempest); zu rarity füge auf S. 8 rareness (Beleg dafür S. 30); S. 19 würde Tw. II I 5, 6 nach der Falstaff ed. (evils für cold) ausscheiden. S. 49 Z. 5 lies guess; S. 54 Z. 20 1. at the strangeness; S. 56 Z. 5 1. S. 3-7; falsche Zitatstellen sind S. 29 (unten) R. II, II m 145; S. 46 (unten) H. IV, A. III II 391; S. 39 Z. 4 von unten Hml. IV п, 34; S. 50 1. statt W. T. II, 18 M. W. II 18; S. 7 war hot (1 Beleg S. 18 und 45) in die Tabelle aufzunehmen. Mit Rücksicht auf dark wäre S. 7 und 13 der Ausdruck 'Farbenabtönungen' besser als 'Helligkeiten'.

Charlottenburg.

Heinrich Grofsmann.

Bertha Reed, The influence of Solomon Gessner upon English Literature. Philadelphia 1905. 118 S. (Reprinted from German American Annuals, vol. III.)

'Every true poet shows in his writings a love for child-life, animallife and inanimate nature, and a sympathy for creatures weaker than himself. Mit dieser Bemerkung beginnt die Verfasserin ihr Einleitungskapitel. Wenn diese Beobachtung richtig ist, wie haben wir dann über Homer, Dante und Cervantes zu urteilen? Sind sie etwa nicht 'true poets'? Richtiger wäre es gewesen, zu sagen, dafs die genannten Tendenzen wesentlich für die neuere Zeit charakteristisch sind, wenn sie sich auch früher gelegentlich bemerkbar machen.

Was waren nun die Ursachen für Gefsners unleugbare Popularität in England während des 18. Jahrhunderts? In erster Reihe war es die Gefühlsweichheit und der blühende Stil seiner Dichtungen, welche die grofse, literarisch weniger gebildete Masse anzog; dann die Schilderung des Hirtenlebens, die Einfalt der Sitten in einem erträumten Arkadien, die für unverdorbene Herzen und für die jugendliche Phantasie von besonderem Reiz sein musste. Bezeichnend für seine Richtung ist es, dafs er zuerst Szenen aus dem Familienleben in die Dichtung einführte, die Liebe zwischen Eltern und Kindern, zwischen Ehegatten, zwischen Geschwistern verherrlichte. Mit dieser moralischen Tendenz hängt eng zusammen der religiöse Zug in seiner Dichtung, wie er vor allem im Tod Abels' zutage tritt. Das verschaffte ihm eine grofse Beliebtheit in der Mittelklasse, die

ein so zahlreiches Kontingent von Lesern stellte. Die Verf. hätte hier noch einen Punkt hervorheben können. In der englischen Literatur des 18. Jahrhunderts hatte Gessner kaum ebenbürtige Vorgänger. Popes Pastoralen erwiesen sich als eine schwache Jugendarbeit, und The Shepherd's Week' von John Gay, ein an sich wertvolleres Werk, das die elenden Idyllen von Ambrose Philips zu verspotten bestimmt war, wurde durch seine späteren Leistungen in den Schatten gestellt. So kam es, dafs die Idyllen des Schweizer Dichters eine Lücke ausfüllen konnten und seit dem Erscheinen der ersten Übersetzung i. J. 1762 sich eines steigenden Beifalls erfreuen durften. Der Tod Abels' erlebte bis 1800 zwanzig Auflagen.

Wir erhalten sodann einen Überblick über die Aufnahme der Gefenerschen Werke von seiten der Kritik. Dieser Abschnitt bietet eine wüste Anhäufung von Materialien, ohne dafs ein leitender Gesichtspunkt sich erkennen liefse. Man würde hier sich gern darüber unterrichten lassen, wie das Urteil über Gelsners dichterische Leistungen allmählich sich entwickelte, welche von ihnen höher, welche niedriger geschätzt wurden; aber an einer solchen Darlegung fehlt es fast ganz und gar. Ebensowenig hat die Verf. daran gedacht, feindliche und ablehnende Stimmen anzuführen, die sich ziemlich früh melden. So schreibt Vicesimus Knox bereits 1777 in einem seiner Essays: There are several books popular in the present age, among the youthful and the inexperienced, which have a sweetness that palls on the taste, and a grandeur that swells to a bloated turgidity. Such are the writings of some modern Germans. The Death of Abel is generally read and preferred by many to all the productions of Greece, Rome and England. The success of this work has given rise to others of the same plan, inferior to this in its real merits, and labouring under the same faults of redundant decoration. What others may feel I know not, but I would no more be obliged to read the works of Gelsner repeatedly, than to make a frequent meal on the honey-comb.' Coleridge, der sich ziemlich viel mit Gelsner beschäftigte, hatte doch von ihm eine recht geringe Meinung, wie wir später sehen werden. Hier mag noch erwähnt werden, dass Walter Scott und seine Freunde, als sie bei einem Dr. Willich deutschen Unterricht nahmen, an der 'sickly monotony' und den 'affected ecstasies' in dem Tod Abels' keinen Geschmack fanden, so sehr ihr Lehrer ihnen das Werk auch anpries; sie lasen statt dessen lieber Kant, Goethe und Schiller (vgl. Lockharts Biographie c. VII). '

In den folgenden drei Kapiteln wird die Einwirkung verfolgt, die nach Ansicht der Verf. Gefaners Werke auf einige Dichter in England ausgeübt haben. Hier mufs sogleich ein prinzipieller Einwand erhoben werden. Die Verf. hat sich gar nicht gefragt, ob nicht andere Einflüsse am Werke gewesen sind, die mindestens ebenso wichtig, wenn nicht gar wichtiger sich erwiesen haben, als die von Gefsner ausgehenden. Dies Versehen rächt sich gleich in dem William Cowper gewidmeten Kapitel. Es finden sich in dessen Werken Stellen genug, die Gelsner geschrieben haben könnte, aber für einen direkten Zusammenhang fehlt jeder Beweis. Abgesehen davon, dafs für Cowper in erster Reihe Thomson als Vorbild in Betracht kommt, wird gar nicht beachtet, wie weit Cowper von Rousseau abhängig gewesen sein mufs. Mehrere Stellen in seinen Briefen verraten seine Beschäftigung mit den Werken des Genfer Philosophen (vgl. Letters ed. Wright I, 53, 161 etc.).

Die geistige Verwandtschaft zwischen beiden Männern hat man längst erkannt. In der Revue des deux Mondes v. J. 1833 (Bd. 4, 506) lesen wir z. B. ‘Le puritanisme exalté, morose, timide de Cowper se rapprochait, sous

1 Vgl. hierzu auch die Stelle aus der British Critic v. J. 1802 (p. 33).

plus d'un rapport, des exaltations et des susceptibilités de Rousseau.' Es ist dann weiter die Rede von der 'mélancolie à laquelle ces deux hommes remarquables étaient en proie et une maladie chronique et incurable etc.' Vgl. auch L. Stephen, Hist. of Engl. Thought, II, 453. Die Verf. hat allerdings das Verhältnis zwischen beiden kurz erwähnt (p. 56), ist aber der Sache nicht weiter nachgegangen.

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Es mag wohl am Platze sein, hier eine kurze Übersicht einzuschalten, die zeigen soll, welche Bedeutung Rousseau für die englische Literatur in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gehabt hat, zumal da eine eingehendere Behandlung des Gegenstandes meines Wissens nicht existiert. Tatsächlich gab es kein Land in Europa, wo er höher geschätzt wurde. Die Nouvelle Héloïse', wie der 'Emile', wurde gleich nach ihrem Erscheinen enthusiastisch aufgenommen. Die vornehmen Zeitschriften brachten günstige Besprechungen und lange Auszüge aus beiden Werken. Nicht den gleichen Beifall fand der 'Contrat social'; dafür eroberte Rousseau die Herzen der Puritaner durch seine 'Lettre sur les spectacles' an d'Alembert. Die Verfolgungen, denen er in Frankreich und der Schweiz ausgesetzt war, hatten ihm die Sympathien aller Freiheitsfreunde gesichert, und als er nun gar von Hume eingeladen im Januar 1766 in London erschien, war er der Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit. Durch seinen Aufenthalt auf dem Lande und seine Flucht aus England im folgenden Jahre entschwand er zwar den Blicken des Publikums, aber die Spuren seiner schriftstellerischen Tätigkeit blieben darum nicht minder bemerkbar. Gray las viel in Rousseaus Schriften: 'sometimes', as he confesses, 'heavily, heavily seeking that is, amusement and finding it not.' (Tovey, Gray and his friends p. 25.) Cowpers erste Gedichtsammlung ist nach Leslie Stephens Ausdruck a religious version of Rousseaus denunciation of luxury.' Rousseaus Einflufs ist ferner in Thomas Days Erziehungsroman 'Sandford and Merton' deutlich zu merken. Days Freund Richard Edgeworth sucht seinen Sohn nach den im 'Emile' ausgesprochenen Grundsätzen zu erziehen, wenn auch mit geringem Erfolg. Diese Grundsätze wirken dann auch noch in den pädagogischen Schriften seiner ungleich bedeutenderen Tochter nach. Andere Schriftsteller, wie Holcroft, Bage, Mrs. Inchbald und Mary Wollstonecraft waren glühende Bewunderer des Genfer Philosophen, und Godwins 'Political Justice' hätte ohne das Vorbild des 'Contrat social' gar nicht geschrieben werden können. Noch am Ende des Jahrhunderts sehen wir, wie Coleridge mit seinem Freunde Hucks auf einer Fufsreise in Wales auf gut Rousseauisch Naturschwärmerei treibt (Brandl, p. 69), und um dieselbe Zeit etwa wandelt Wordsworth mit seinem Freunde Beaupuis an den Ufern der Loire und erörtert mit ihm Ursprung und Zweck der Staatsverfassung, die Rechte des Menschen, seine Natur und Bestimmung ganz in Rousseaus Sinn und Geist (Knight, Life of W. I, 63). Wie weit die Abhängigkeit Byrons von Rousseau ging, darüber sind wir durch ein Buch von Otto Schmidt (Oppeln 1890) gut unterrichtet. Es genügt hier auf die berühmte Stelle im Childe Harold (III, 76-83) hinzuweisen. Auch Shelley, so sehr er sich in manchen seiner Ansichten von Rousseau unterscheiden mochte, konnte sich dem Eindruck seiner Persönlichkeit nicht entziehen; das Schwärmerische, Prophetische, Phantastische in seinem Charakter berührte verwandte Saiten in dem Herzen des Dichters. (H. Richter, Shelley, p. 342).

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Was hier gegeben werden konnte, ist nur eine flüchtige Skizze, aber so viel wird jetzt klar sein, dafs, wenn es sich um literarische Beeinflussung handelt, man sich viel öfter für Rousseau entscheiden wird als für

1 Vgl. Quart. Review, Bd. 188, p. 381 ff.

2 Über die Nachwirkung des Emile', vgl. J. Morleys Biographie II, 251 ff.

dessen Landsmann, den Vertreter einer Literatur, die in England damals noch wenig bekannt war, wozu noch kommt, dafs Gessner eine viel weniger markante Erscheinung ist.

Wenn also für Cowper, wie oben bemerkt, ein Einfluss von seiten Gelsners abzuweisen ist, so ist er für Wordsworth und Coleridge ohne weiteres zuzugestehen. Bei Coleridge geht die Abhängigkeit sogar so weit, dafs ein Gedicht 'The Lover's Resolution' aus Gefsners 'Der feste Vorsatz' z. T. wörtlich übersetzt ist, wie p. 63 ff. im einzelnen nachgewiesen wird. Auch sonst hat Coleridge sich wiederholt und eingehend mit Gefoners Werken beschäftigt und unbewusst manches von ihm übernommen. Auch hat er den ersten Teil der Idylle 'Der erste Schiffer' übertragen; die Übersetzung ist indessen verloren gegangen. Er hat dies hauptsächlich deshalb getan, um seinen Geist für einige Zeit von metaphysischen Grübeleien abzulenken (Letters of S. 7. C. I, 376), im übrigen urteilt er in seinen Briefen an Sotheby ziemlich scharf und nicht durchweg gerecht über den Schweizer. Wichtiger noch ist der Versuch von Coleridge und Wordsworth, in gemeinsamer Arbeit eine Fortsetzung zum Tode Abels' zu liefern. Wordsworth kam damit infolge seiner dichterischen Eigenart nicht zustande, während sein Freund The Wanderings of Cain' dichtete. Wordsworth hatte übrigens mehrere Jahre vorher zu seinem Gedicht 'Guilt und Sorrow' Anregung von dem deutschen Dichter erhalten. Reue nach geschehener Untat wie bei Cain war hier das Grundmotiv, ebenso wie in Coleridges Drama 'Osorio', das daher später mit Recht den Titel 'Remorse' erhielt. Eigentümlich berührt es, wenn die Verf. p. 83 Coleridges Gedicht 'Something Childish, but very Natural' als eine Probe von 'Childlikeness of spirit' bezeichnet; sie scheint nicht zu wissen, dafs es nichts ist als die Übersetzung des Volksliedes 'Wenn ich ein Vöglein wär'.

Byron hatte schon als Knabe von acht Jahren den Tod Abels' gelesen. Obwohl auch er später geringschätzig davon sprach, scheinen ihm doch manche Züge daraus im Gedächtnis geblieben zu sein. Es ist der Verf. gelungen, zu zeigen, dafs Byrons und Gelsners Cain sich in manchen Beziehungen ähneln, sowohl was die Auffassung des Charakters als auch was einzelne Stellen betrifft. Nicht so glücklich ist sie in ihrem Schlufskapitel, wo sie die Nachwirkung Gefsners auch in den Werken späterer Dichter zu finden glaubt. Als bewiesen kann dies nur bei Thomas Hood gelten, der den Tod Abels' im 'Dream of Eugene Aram' zitiert. Möglich ist es bei Blake, dem sein Freund, der Schweizer Fuseli, von Gessners Werken berichtet haben mag. Wieso aber Shelley hier hineingezogen wird, versteht man nicht. Das schmerzerfüllte Gedicht auf den Tod seines kleinen Sohnes (p. 108) ist so ganz aus dem innersten Erleben des Dichters hervorgegangen, dafs an ein fremdes Muster nicht gedacht werden kann. Wenn endlich sogar Tennyson als Zeuge für den weitreichenden Einfluss des Schweizer Dichters angeführt wird, so erscheint dies geradezu ungereimt. Wie käme gerade er dazu, auf Gefsner zurückzugreifen, wenn er das Glück des häuslichen Lebens und die Würde des weiblichen Geschlechts preisen will?

Eine Ahnung des wahren Sachverhaltes scheint der Verf. erst am Schlufs gekommen zu sein. Dort sagt sie: (p. 117), 'In order to show the influence of Gessner's writings upon our English poets, we have frequently cited parallel passages. This is not altogether a satisfactory method of study, for we realize that it is to a certain extent impossible that the thoughts of the poets of one age should remain inseparable from the thoughts of the succeeding poets." Hiermit hat sie den Hauptfehler ihrer Arbeit selbst bezeichnet: eine ganze Reihe der von ihr gesammelten Parallellstellen beweist wenig oder gar nichts. So ist es gekommen, dass sie den immerhin vorhandenen Einfluss Gessners erheblich überschätzt hat. Georg Herzfeld.

Berlin.

Fritz Franzmeyer, Studien über den Konsonantismus und Vokalismus der neuenglischen Dialekte auf Grund der Ellisschen Listen und des Wrightschen Dialect dictionary. Strafsburger Diss. 1906.

87 S.

Diese Dialektuntersuchung schöpft aus Ellis, On Early English Pronunciation Bd. V, zieht aber zur Ergänzung Wrights Dialektwörterbuch heran, das auch für lautgeschichtliche Fragen Material bietet, besonders für gröbere, konsonantische Probleme. Das grofse Dialektwörterbuch, das Wright mit bewundernswerter Tatkraft in verhältnismässig sehr kurzer Zeit bearbeitet hat, wird abgeschlossen durch eine Grammatik der englischen Mundarten. Franzmeyer konnte diese Grammatik erst nachträglich heranziehen. Seine mühsame Materialsammlung die Arbeit mit Ellis V ist ja über die Mafsen mühsam ist jedoch durch Wrights Dialect Grammar nicht überflüssig geworden; sie bietet manches Material, das Wright nicht oder nicht so ausführlich darstellt; auf der anderen Seite wird sie natürlich durch Wright vielfach ergänzt. Franzmeyer bietet nicht nur Material, er stellt die Erscheinungen der heutigen Mundarten mit Geschick in ihren historischen Zusammenhang hinein. Er bietet eine sehr gewissenhafte Übersicht, und seine Erklärungsversuche zeugen von gutem Verständnis für sprachgeschichtliche Fragen. Dafs er vor den 'überschriftsprachlichen' Formen das Auge nicht verschliefst, freut mich

besonders.

Der Verfasser behandelt Dissimilation, Svarabhakti und Metathese in den heutigen Mundarten und dann und das ist der wichtigste Teil der Arbeit die beachtenswertesten Erscheinungen auf dem Gebiete der Labiale und Dentale; ausgeschlossen sind die Fälle von Schwund und Zusatz von Konsonanten, die Grüning in seiner Strafsburger Dissertation schon vorweggenommen hatte.

Ich schliefse einige Bemerkungen und Nachträge zu einzelnen Abschnitten an.

Dissimilation. Zu den Nasal-Dissimilationen füge hinzu remnant > remlant, remlin, remlet (D. D. V, 86); remlande, remlant werden vom N. E. D. auch für die ältere Sprache bezeugt.

Für r—r > l—r vgl. rather > lather (D. D. III, 533). Zu flail > frail vgl. it. fragello; für das 18. Jahrhundert belegt N. E. D. flay mit totaler Dissimilation des 1. Von zwei r ist eines zu n geworden in nordengl. und schott. garten 'garter' (Wright, E. D. G. § 264); für das ältere Schottische wird garten im N. E. D. nachgewiesen. Die umgekehrte Dissimilationserscheinung (Verschiebung eines von zwei Nasalen zu r) habe ich für das Deutsche belegt Litbl. 1899, Sp. 401.

Dissimilation könnte wohl vorliegen in sidərz = scissors (S. 73). Die von Ritter Archiv CXV, 175 ausgesprochene Vermutung, dafs sida(r)z von scythe beeinflusst sei, ist schon von J. Wright, Grammar of the Dialect of Windhill (1892), S. 94 aufgestellt worden. Wright ist aber inzwischen von dieser Annahme zurückgekommen, denn in seiner English Dialect Grammar § 325 meint er, sidǝrz könne kaum dasselbe Wort sein wie scissors. Die Beeinflussung durch scythe halte ich auch nicht für wahrscheinlich, weil Form und Bedeutung doch zu weit abstehen. Aber ich möchte auch sizǝrz und siderz nicht trennen. Sollte nicht eine Dissimilation von s-x-x > s—đ―z möglich sein?

Die Fälle von s> & (S. 72 und Wright E. D. G. § 329) sind grofsenteils sehr unklar. Bei tšants 'chance' darf man wohl an Fernassimilation tš ―ts > tš —ts denken; vgl. hessisch šóse > šóše 'Chaussée' und sunšt> šunst 'sonst', seršánt > šeršánt 'Sergeant', mhd. seneschaltscheneschalt, frz. cercher chercher u. dgl., aus englischen Mundarten sisl für thistle, vgl. S. 56 (th an folgendes s assimiliert in s school = the school, Ellis,

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