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wandt werden. Das Blackfriars-Theater macht nun seltsame Wandlungen durch die Bühne erhält eine halbkreisförmige oder ovale Form, weil es nur dann möglich ist, dafs die feinen Stutzer auf der Bühne Platz nehmen konnten, ohne den Zuschauern im pit im Wege zu sein. Aber deutlich berichtet doch Dekker im Guls Horn-booke (Kap. VI) übrigens von privaten und öffentlichen Bühnen wie empört die Menge über sie war, und wie jene sic störten. Aus Ben Jonsons Diuell is an Asse II, 2 (die übrigen Beispiele beweisen noch weniger) schliefst W., dafs sich im stumpfen Winkel an die Oberbühne Logen anschlossen, die auch im Spiele benutzt wurden, während doch die alte Bühnenanweisung acted at two windows as out of two contiguous buildings deutlich beweist, dafs die gewöhnliche Oberbühne mit mehreren Fenstern vorausgesetzt wurde; der Liebhaber hatte sich eben tüchtig hinauszulehnen und beim nebenliegenden Fenster hineinzuschauen. So mufs das von W. (S. 57) in einer Zeichnung entworfene Blackfriars - Theater als eine unbewiesene Konstruktion abgelehnt werden.

Im übrigen spricht W. in bunter, verwirrender Folge über die verschiedensten Themen, ohne auf eins ein wesentlich neues Licht zu werfen ; so über konventionelle Motive (S. 29 ff.), über die Abhängigkeit der Dramatik von der Bühne usw. (S. 42 ff.), über die Hinterbühne, ihre Erhöhung, den Wechsel der Szene, den Gebrauch der Unter- und Oberbühne (S. 74 ff.), den umstrittenen Traverse (S. 113 ff.), den W. für Blackfriars als möglich annimmt, obwohl er sich nirgends zwingend nachweisen lässt, nur: Es würden sich manche Szenen in diesem Theater vornehmer ausnehmen, wenn man den Traverse hinzudenken dürfte' (S. 115); über die Türen und den Gebrauch von Tafeln zur Ortsbezeichnung (S. 119 ff.), den er im Volkstheater als ziemlich gesichert annimmt, über die Versenkung, Aufzüge, Requisiten, die Musik und Tanz.

Manches wird man hier, von anderer Grundlage ausgehend, anders deuten, manches steht in keinem Zusammenhange mit den Bühneneinrichtungen, während man manches vermifst, die Frage der Behänge, eine klare Darstellung der Inszenierung (durch die Nichtberücksichtigung des anregenden Aufsatzes von Reynolds in Modern Philology II, III ist W. hier rückständig) und des Einflusses der Bühne auf die dramatische Kunst, der nicht vollständig genug gegeben ist.

Im ganzen ist das schwierige Problem viel zu hypothetisch behandelt; die Bühnen W.s sind auf gar zu unsicherem Fundament erbaut. Das letzte Wort ist damit noch keineswegs gesprochen.

Berlin.

B. Neuendorff.

H. Varnhagen, Über Byrons dramatisches Bruchstück 'Der umgestaltete Mifsgestaltete'. Erlanger Prorektoratsrede. 1905. 23 S.

Es ist wohl kein Zufall, dafs die Forschung sich bisher so wenig mit Byrons Deformed Transformed beschäftigt hat. Dies lag teils an dem fragmentarischen Charakter des Stückes, teils auch daran, dafs die Hauptquelle ein englischer Schauerroman. zwar dem Namen nach bekannt, aber nicht leicht zugänglich war (die einzigen zwei Exemplare, die erhalten sind, liegen in Oxford). Es ist also dankenswert, dafe wir jetzt eine Inhaltsübersicht des Romans sowie eine Beurteilung der Dichtung erhalten.

Über den verschiedenen Wert der beiden Teile des Def. Transf. wird kein Zweifel obwalten. Indes scheint mir V. die zweite Hälfte etwas zu ungünstig zu beurteilen. In ebenso hohem Grade wie die Olympiaszene vermag das Zwiegespräch zwischen Bourbon und Cäsar zu fesseln, wo der Dichter seinem Skeptizismus und seiner zynischen Laune die Zügel schiefsen lässt. Auch von diesem Stück hat Goethe nicht zu viel gesagt, wenn er 'alles knapp, tüchtig und geistreich' nennt (zu Eckermann, 8. Nov. 1826).

Darf man übrigens annehmen, dafs Byron sich hier selber mit dem Teufel identifiziert, dals er ihn seine eigenen Gedanken und Gesinnungen aussprechen läfst? Nennt er sich doch mehr als einmal le diable boiteux' (vgl. L. and J. VI, 179).

Noch in einem Punkte mufs ich V. widersprechen. Er behauptet (p. 17), gewisse zweitaktige Verse von daktylisch-trochäischem Rhythmus, wie sie Goethe im Faust (z. B. im Ostergesang) anwendet, seien von Byron im Def. Transf. nachgebildet worden. Nun lernte bekanntlich Byron den Faust wesentlich dadurch kennen, dafs Lewis ihm das Werk 1816 bei seinem Besuch in der Villa Diodati mündlich übersetzte. Dafs Lewis aber bei dieser Gelegenheit die lyrischen Partien auch im entsprechenden Versmafs wiedergegeben haben sollte, ist ganz unglaublich. Er wird sich auch hierbei mit einer Prosaversion begnügt haben. Nach einem Vorbild für Byron braucht man aber innerhalb der englischen Literatur nicht lange zu suchen: da bieten sich Gedichte wie Burns' Wandering Willie, Scotts Pibroch of Donald Dhu u. a. m.

Berlin.

Georg Herzfeld.

Fuchs, M., Anthologie des Prosateurs français. Handbuch der französischen Prosa vom 17. Jahrhundert bis auf die Gegenwart. Mit zwölf Porträts. Bielefeld und Leipzig, Velhagen & Klasing, 1905. X, 384 S. und ein Ergänzungsband Anmerkungen', 94 S. (Sammlung franz. u. engl. Schulausgaben, Pros. franç., Lief. 158.) Geb. M. 2,50.

Ein Schulbuch kann nie ernst genug genommen und nie zu eingehend besprochen werden, namentlich wenn es beansprucht, neue Wege zu gehen. Fuchs stellt sich die Aufgabe, 'die Hauptmeister der französischen Prosa vom 17. Jahrhundert bis auf die neueste Zeit in einer Reihe charakteristischer Proben in chronologischer Ordnung vorzuführen. Er will dadurch sein Teil beitragen, um dem Primaner einen Einblick in die Entwicklung der neueren französischen Kultur zu ermöglichen. Die Auswahl der Autoren ist gut. Der Neigung der Jugend entgegenkommend, hat der Verfasser dem XIX. Jahrhundert den gröfsten Raum gewährt (186 Seiten gegenüber 114 und 67 für das XVIII. und XVII. Jahrhundert). Für die Mannig faltigkeit seiner Interessen spricht die weitgehende Berücksichtigung der Historiker (Augustin Thierry, Guizot, Thiers, Michelet, Renan, Taine). Die Auswahl der Stoffe verrät Kritik, Blick für das Charakteristische und pädagogisches Verständnis. Einige Gröfsen der Literatur und der alten Chrestomathien werden dem selbständig gewordenen Schüler menschlich näher gebracht. Descartes erzählt die Entstehung des Discours de la méthode, Rousseau die angebliche Vorgeschichte des Discours sur les sciences et les arts, Diderot rechtfertigt sein Unternehmen der Encyklopädie, Voltaire zeigt sich auch in seinem Verhältnis zu Friedrich dem Grofsen. Dem Bemühen des Verfassers, 'zu zeigen, dafs auch die Beschäftigung mit dem Französischen durchaus geeignet ist... höhere Geistesbildung und... humanistische Lebensanschauung zu übermitteln', gelingt es, für die Form der Sprache durch den Reiz des Inhaltes zu interessieren: der Primaner findet Voltaires und Taines Ansicht über das klassische Französisch, oder er stöfst auf drei lehrreiche Erörterungen der Frau von Staël (Sinn für Konversation', 'Franzosen und Deutsche', 'klassische und romantische Dichtung') Erörterungen, die ein Verstehen der Unterschiede französischen und deutschen Wesens erleichtern. In Paul Bourgets Vorrede zum Disciple erscheint die Jugend der dritten Republik und führt zwanglos zum Vergleichen_und Selbsterkennen. Da steht Michelets 'Luther'. Und dort taucht ein Tempel des französischen Geschmackes auf, das Hôtel Rambouillet. (Voiture: Plaidoyer en faveur de 'car' und Victor Cousin: L'Hôtel de Rambouillet.) Und wer, erst mit Chateaubriand, dann mit Renan, andachtsvoll von Paris

nach Griechenland und Palästina gepilgert ist, gesteht dankbar, dafs der Verfasser so manche von uns halb vergessene Schönheit der französischen Literatur neu entdeckt hat. Warum aber in diesem selbständigen Buch, 'das auch eine Art Beispielsammlung zur Geschichte der französischen Prosa-Literatur darstellt', ein Mann von so ausgesprochenem Stil wie Stendhal fehlt? Stendhal, der tiefbohrende Psychologe, der das Wachsen der Gefühle und Stimmungen, namentlich ihre so schwer erkennbaren Übergänge sieht und Schritt vor Schritt festhält, der Dichter des Willens und der Renaissancenaturen, Stendhal, der Vertreter Napoleons am Hofe der Literatur, der leidenschaftliche Liebhaber der Liebe und des Schönen, der einen so verstandesmäfsigen Stil schreiben muls, Stendhal, einer der Entdecker der aufserfranzösischen Gefühlswelt, der Vater von Taine und Bourget, der Lehrer Burckhardts und Nietzsches, er lässt sich nur schwer übergehen. Wie lehrreich wäre z. B. ein Vergleich zwischen dem Waterloo Viktor Hugos (Les Misérables Teil II, Buch I, Kap. 8, 9, 10, bei Fuchs S. 2181) und dem Stendhals geworden! (La Chartreuse de Parme, Kapitel III). Die Verschiedenheit des Standpunktes und die Verschiedenheit der Sprache haben da zwei verblüffend unähnliche Schilderungen geschaffen. Viktor Hugo gibt den Schlachtbericht, wie wir ihn von der Geschichtsstunde her gewöhnt sind: der Standpunkt ist der des Generalstabshistorikers, die Sprache dichterisch verklärt. Ein grofses Bild, übersichtlich, packend. Stendhal aber, der Kaltblütige, der auf dem Rückzuge von Moskau noch beobachten konnte, gibt die Psychologie der Schlacht. Der Standpunkt ist der des ersten besten Mitkämpfers, der in das Kampfgewühl von Waterloo mitten hineingerät, sogar in das Gefolge des Marschalls Ney, ohne die leiseste Furcht, aber ohne auch nur im geringsten klug zu werden aus dem scheinbar planlosen Kreuz und Quer, bis eine Marketenderin ihm zuruft: C'est que nous sommes flambés, mon petit. Pathetisch ist die Schilderung nicht, aber wahr. In den Rahmen der vorliegenden Sammlung hätte sie ganz gut gepasst. Denn Fuchs hat sich bei der Auswahl der Stoffe nicht zu der in Frankreich beliebten Rücksicht auf äufsere Wirkung verleiten lassen. So hat er denn auch der Beredsamkeit nur zwei Vertreter zugestanden, Bossuet und Mirabeau. Das ist, wenn man die französische Kunst der Rede nach Wert und Wirkung abschätzt, doch wohl eine etwas zu ängstliche Beschränkung. Das XIX. Jahrhundert hat einen Redner aufzuweisen, dessen von leidenschaftlicher Vaterlandsliebe und herzinnigstem Verständnis für das Kleinbürgertum durchglühte Kunst sich immerhin neben der Mirabeaus hören lassen kann, einen Redner, ohne dessen Kenntnis die Geschichte der dritten Republik unverständlich bleibt: Gambetta. Ich denke an Reden wie die vom 24. Juni 1872, am 104. Jahrestage der Geburt des Generals Hoche, oder vom 26. Juni 1871 über die Notwendigkeit einer neuen Erziehung, oder vom 18. Juli 1882 zugunsten einer gemeinsamen französischenglischen Besetzung Ägyptens. Den sturmbewegten Hintergrund der europäischen Geschichte, von dem die Gestalt des Tribunen sich abhebt, wird die deutsche Jugend mit warmem Interesse betrachten. Die Gambetta gewidmeten biographischen Anmerkungen wären der Aufmerksamkeit mindestens ebenso sicher wie die, welche Fuchs an den Namen Thiers knüpft. Nur müsste die Persönlichkeit des Verfassers in den biographischen An

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Fuchs hat aus den drei Kapiteln (L'empereur fait une question au guide Lacoste L'inattendu Le plateau de Mont-Saint-Jean) sehr geschickt die fortlaufende Schilderung herausgeschält, unter dem treffenden Titel 'La charge des cuirassiers'.

2 Discours et plaidoyers politiques de M. Gambetta, publiés par M. Joseph Reinach. Paris 1880-85. 11 Bde. II, 350 ff; II, 20-27; XI, 93 ff.

merkungen am Ende des Hauptbandes ebenso scharf hervortreten wie bei der Auswahl der Texte. Fuchs setzt in deu alphabetisch geordneten biographischen Anmerkungen doch wohl etwas zuviel voraus, z. B. die Kenntnis der politischen Bedeutung Thiers, oder die Bekanntschaft mit Stendhal, der im Text gar nicht vertreten ist (Notes biographiques, unter Bourget), oder die Erkenntnis der Unterschiede zwischen dem Sittenroman und dem psychologischen, realistischen, naturalistischen, romanesken und picaresken Roman. (Vgl. Notes biogr. unter Flaubert, Balzac, Zola, Sand, Lesage.) Ob nicht vielleicht die Sorge für die im allgemeinen übrigens tadellos gelungene französische Form schuld ist, dafs des Verfassers Aufmerksamkeit hie und da sich nicht so ganz auf den Inhalt der biographischen Anmerkungen konzentrieren konnte? Ich glaube, der Verf. wird es sich in der zweiten Auflage, die das Buch verdient, leichter machen können, ohne die Form oder die Einheitlichkeit zu gefährden (vergl. z. B. Haupt-Band S. 383, 'Voiture' mit Ergänzungs-Band S. 5, oder H.-B. S. 384, 'Zola' mit Erg.-B. S. 74, oder H.-B. S. 382, 'de Staël' mit Erg.-B. S. 58, oder H.-B. S. 380, 'Rousseau' mit Erg.-B. S. 49, oder H.-B. S. 372, 'Chateaubriand', mit Erg.-B. S. 53, oder H.-B. S. 370, J.-L. Guez de Balzac' mit Erg.-B. S. 4).

Er brauchte nur die biographischen Notizen des Hauptbandes mit den Anmerkungen des Ergänzungsbandes zu verschmelzen: Jede durch einen Schriftstellernamen bezeichnete Rubrik des Ergänzungsbandes wäre mit biographischem Material zu eröffnen, mit einer kritischen Übersicht über die ausgewählten Stücke weiterzuführen und mit (nach den Zeilenzahlen des Textes numerierten) sachlichen und sprachlichen Erklärungen zu schliefsen. Der Verf. gäbe dann wohl hie und da eine sprachliche Erklärung mehr, ohne dafs nun gerade ausnahmslos jede nicht ganz durchsichtige sprachliche Erscheinung zu untersuchen wäre. Aber es gibt Fälle, wo die beste Übersetzung, und wäre sie von Goethe (Erg.-B. S. 42, zu H.-B. S. 142, Z. 8) grammatische Einsicht nicht ersetzt. Die SachErklärungen, in denen ich nur eine einzige kleine Unrichtigkeit entdeckte2

1893,

Nur Seite 382, statt zu sagen: Hippolyte Taine (1828, Vouziers Paris) entre le premier, en 1848, à l'Ecole normale supérieure; en 1853, il prit le grade de docteur ès lettres avec sa thèse sur les Fables de Lafontaine' möchte ich vorschlagen: Hipp. T. (1828, V. -1893 Paris). Reçu premier, à l'âge de vingt ans, à l'Ecole normale supérieure, il prit, en 1853, le grade de docteur usw. Die jetzige Fassung könnte den Schüler, der von einer Ecole normale gewöhnlich nichts weifs, zu dem Mifsverständnis führen, als sei diese Schule eine Gründung des Jahres 1848, u. T. derjenige, der sich zuerst zur Aufnahme gemeldet habe. Der V. wollte aber sagen: Aus den Reihen der um die Aufnahme in die Ecole normale 'konkurrierenden' Kandidaten des Jahrgangs 1848 ging der zwanzigjährige Taine als erster Sieger hervor.

Erg.-B. S. 40, zu H.-B. S. 135, Z. 28, wird das Palais Royal als gegenwärtiges Amtsgebäude des Ministerkollegiums bezeichnet. Ein solches Amtsgebäude gibt es nicht. Der Ministerrat findet für diejenigen Sitzungen, die der Präsident der Republik leitet, im Elysee-Palast statt, sonst aber in dem Ministerium, dessen Geschäfte der Ministerpräsident übernommen hat. Der Verf. ist zu der irrtümlichen Ansicht, der in einem Teil des Palais Royal untergebrachte Conseil d'Etat sei das Ministerkollegium, wohl durch die Bezeichnung 'président du conseil', gekommen, die gebräuchliche Abkürzung für den offiziellen Titel des Ministerpräsidenten (président du conseil des ministres); Präsident des Staatsrats (Conseil d'Etat) aber ist der Siegelbewahrer und Justizminister (garde des sceaux et ministre de la justice). Der Name Conseil d'Etat' bezeichnete unter dem ancien régime höchstens den oder jenen Teil unseres Begriffes 'Ministerrat'. Nur in der Zeit von 1791 bis 1800 war er mit diesem Begriff identisch. Der heutige Conseil d'Etat ist eine Schöpfung der Konstitution des Jahres VIII (13. XII. 1799): Von Napoleon organisiert zur

sind eine hervorragende Leistung. Hier ist ein fachlich weit auseinanderliegendes Material in allen Einzelheiten gewissenhaft durchgearbeitet (z. B. Erg.-B. S. 56 zu H.-B. S. 194, Z. 15), hier öffnen sich weite Ausblicke auf alte französische Volksüberlieferungen (z. B. Erg.-B. S. 18, zu H.-B. S. 49, Z. 18 u. 19) und auf psychologische Gebiete der vergleichenden Literaturgeschichte (z. B. Erg.-B. S. 43 zu H.-B. S. 144, Z. 30, und Erg.-B. S. 45 zu H.-B. S. 156, Z. 10). Hier ist eine Fülle sachlicher Belehrung geboten, auf ausgebreitete Belesenheit und grofsen Fleifs gegründet und durchwärmt von unverkennbarer Liebe. Otto Driesen.

Charlottenburg.

Von dem neusprachlichen Unterrichtswerk des Teubnerschen Verlages liegen zur Beurteilung vor aus der Gruppe H:

1) O. Börner und R. Dinkler, Lehrbuch der französischen Sprache für Bürger- und Mittelschulen, unter Mitarbeit von H. Heller. I. u. II. Teil.

2) O. Börner und G. Werr, Lehrbuch der französischen Sprache. Insbesondere für bayerische Realschulen und Handelsschulen. III. Teil, Oberstufe zu den unter 1) aufgeführten.

1) Ausgehend von dem Leitsatz, dafs es für Schüler dieses Bildungsganges besonders auf Erlernung der Sprache des täglichen Lebens ankomme, verfolgen die Verfasser als Lehrziel, durch Beschränkung des grammatischen Stoffes, doch ohne Vernachlässigung des grammatischen Wissens, und fleifsige Lektüre leichterer französischer Texte den Schüler zum freien mündlichen und schriftlichen Gebrauch der Fremdsprache zu führen: er soll leichtere Lesestoffe ohne Schwierigkeit übersetzen, einen Brief, einen kleinen Aufsatz schreiben, eine leichtere Unterhaltung führen lernen. Hier wird sich besonders die Verarbeitung von Hölzels Vollbildern, im I. Teil der Frühling, im II. Teil die Stadt, zu nutzbarer Übung empfehlen.

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2) Die Hauptregeln des II. Teils bilden mit der im III. Teil behandelten Syntax eine systematische Grammatik, die zum Abschluss der Ausbildung führt. Auch hier, auf der Oberstufe, bleibt die vierfache Durchübung: Exercise Thème Conversation Composition die Regel, wie Ref. schon bei früheren Besprechungen von Börners Unterrichtswerk, von dem Erscheinen der ersten Bände ab, entwickelt hat. Die Grofsstadt nach Hölzel wird sich als besonders empfehlenswert erweisen (Anhang E), sie leitet zur Kenntnis der fremden Hauptstadt an.

Gleichfalls in Teubners Verlag erschien:

O. Börner, Précis de Grammaire Française, à l'usage des classes de français de l'enseignement secondaire en Allemagne. Leipzig et Berlin 1906,

Eine Übersetzung der im Unterrichtswerk deutsch schon veröffentlichten Hauptregeln der französischen Sprache von demselben Verfasser. Ein Hilfsbuch für die Lehrenden, die auch den grammatischen Unterricht in der Fremdsprache erteilen wollen.

Begutachtung bzw. Redaktion der der Volksvertretung vorzulegenden Gesetzentwürfe und der Erlasse und Verfügungen der staatlichen Verwaltungen, sowie ferner als Verwaltungsgerichtshof, ist er unter der dritten Republik, nachdem seine begutachtende und redaktionelle Tätigkeit immer seltener in Anspruch genommen wird, in der Hauptsache Verwaltungsgerichtshof geblieben. (Artikel 4 des Verfassungsgesetzes vom 28. Februar 1875).

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