Слике страница
PDF
ePub
[blocks in formation]

Für höhere Lehranstalten, zunächst für die K. Kriegsschule bestimmt
und durch zahlreiche Beispiele aus guten Schriftstellern erläutert.

Leipzig,
Verlag von Gustav Mayer.

1856.

AMBORLIAD

890 KII

Geft of Prof. Flügel

Vorrede.

Daß für gewisse Altersstufen und Zwecke eine systematische Erlernung neuerer Sprachen sich nicht eigne, mag seine Richtigkeit haben. Für die Schule, besonders für höhere Anstalten kann es dagegen keinem Zweifel unterliegen, daß eine wissenschaftlich gearbeitete Grammatik ein unentbehrliches Lehrmittel sei. Anstalten zumal, in denen die alten Sprachen gar nicht oder nur nebenbei betrieben werden, dürfen den vortrefflichen Bildungsstoff, den neuere Sprachen gewähren, um so weniger von sich weisen. Uebrigens soll die systematische Behandlung die freieren Uebungen gar nicht ausschließen. Gerade das wissenschaftlich gearbeitete Lehrbuch ist es, das mit jeder Methode sich verbinden läßt, aber auch jeder zur Unterlage dienen muß, während das einseitig einer Methode huldigende Lehrbuch die Mannigfaltigkeit der Lehrmittel beeinträchtigt, die dem besten Lehrer am zahlreichsten zu Gebote stehen.

Das erste Buch behandelt die Aussprache und Wortbildung; das zweite die Redetheile. Eine Abweichung vom streng

701547

wissenschaftlichen Gange erlaubte ich mir, indem ich mit der Lehre von den Redetheilen und ihrer Flerion zugleich die Syntar des einfachen Sazes verband. Da ich aber von dieser Verbindung im Verlaufe meiner Arbeit fast nur Vortheile und keine erheblichen Schwierigkeiten empfand, so ward ich immer mehr von der Richtigkeit dieses vereinfachenden, practischen Verfahrens überzeugt. Und in der That, was sind Formen ohne Anweisung zum Gebrauche derselben?

Im dritten Buche versuchte ich, die Lehre vom zusammengesezten Sage besonders vorzutragen. Entlastung der ersten Abschnitte von schwierigen Regeln war der eine Vortheil, die Möglichkeit schärferer Beleuchtung der Sazfügung überhaupt der andere wichtige Vortheil dieser Trennung. Das vierte Buch handelt vom Modus.

Nach Feststellung des Planes war die Fassung der einzelnen Regeln meine zweite Sorge. Ich habe mich der Klarheit und Kürze befleißigt und unnöthige schwierige Kunstausdrücke vermieden. Alle Spracherscheinungen konnten nicht ausführlich besprochen werden, Manches wurde zurückgelegt, Manches in Anmerkungen nur angedeutet. Ich hoffe aber keine wichtige Regel übergangen zu haben, und da ich Alles nach Kräften selbst zu untersuchen mich bemühte und Nichts bloß auf Treue und Glauben hinnahm, so kam ich auf manche neue, vielleicht nicht ganz unerhebliche Beobachtung. Auch der Lehrer wird, hoffe ich, hie und da erwünschten Aufschluß, manche bessere Bestimmung, manche wissenschaftliche Förderung antreffen. Eine neue Gestalt gewannen insbesondere die Abschnitte vom rückbezüglichen Fürworte, vom Infinitiv, vom Gerund, vom Particip, vom Modus.

Eine dritte Aufgabe war die Herbeischaffung guter, leicht

faßlicher und zugleich ansprechender Beweisstellen. Der selbstgemachten Beispiele habe ich mich, wie billig, fast ganz enthalten, aber es war gewiß keine leichte Sache, die Tausende von passenden Belegen zusammenzubringen, deren ich bedurfte. Sie find dennoch fast durchgängig aus eigener Lectüre geschöpft; nur hie und da konnte ich mich der älteren Wagnerschen Sammlung bedienen. Die Prosaiker des 19. Jahrhunderts lieferten natürlich die meisten Beispiele, aber auch die Dichter von Shakspeare an bis Byron konnten nicht unberücksichtigt bleiben, denn, sagt W. Irving, The true poet gives the choicest thoughts in the choicest language.

Ob ich gut gethan habe, eine ziemliche Anzahl Bibelstellen mit aufzunehmen, wird denen nicht zweifelhaft erscheinen, welche wissen, wie sehr der Engländer auf seine Bibelübersezzung hält und zu halten Ursache hat.

Der Vierteljahrsschriften habe ich mich ebenfalls häufig bedient. Die besten Kräfte Englands arbeiten für diese Reviews, welche als Ausdruck der höheren Conversationssprache der Gegenwart gar nicht übergangen werden durften.

Dennoch weiß ich, daß bei Auswahl von Musterbeispielen, auch wenn man nur Musterschriftsteller vor sich hat, Vorsicht nöthig ist. Daß mich fünfzehnjähriges ernstes Studium der englischen Sprache befähigt habe, Probehaltiges von Einseitigem in allen Fällen zu unterscheiden, mag ich nicht behaupten. Darum sah ich mich nach einem Beistande um, an dem es mir denn auch nicht gefehlt hat.

Als ich mit meiner Arbeit so weit fertig war, ersuchte ich The Reverend H. B. Mason, Fellow of Christ's College, Cambridge, das Ganze mit mir durchzugehen. Durch die freundliche, aufopfernde Bemühung dieses gelehrten, auch der

« ПретходнаНастави »